Energy Drinks: Süß, bunt, gefährlich?
Die Welt der Energy Drinks ist bunt, vielfältig und in jedem Supermarkt zu haben. Viele Teenager sind Fans der süßen Wachmacher, vor der Schule, beim Gaming oder Feiern – trotz des ungesunden Rufs. Doch wie schädlich sind Energy Drinks wirklich?
Erfolgsrezept Koffein + Zucker
Energy Drinks sind vor allem eines: koffeinhaltig. Auf eine 0,5 Liter-Dose kommen durchschnittlich etwa 160 Milligramm Koffein. Dazu kommen jede Menge Zucker – etwa 60 Gramm auf einen halben Liter – oder andere Süßungsmittel sowie künstliche Aromen, die den Getränken den Geschmack nach Früchten oder Süßigkeiten geben. Das scheint ein Erfolgsrezept zu sein, denn der Markt wird geradezu überschwemmt mit Marken und Sorten, die schier endlose Supermarktregale füllen.
Aufputsch-Getränke: Keineswegs harmlos
Trotz aller Beliebtheit sollte nicht vergessen werden: Energy Drinks sind keineswegs harmlos. Das kommt einerseits vom hohen Zuckergehalt. Mit nur einer Dose Energy Drink wird die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Zuckermenge von maximal 50 Gramm täglich oft überschritten. Dauerhaft wirkt sich zu viel Zucker negativ auf den Körper aus, besonders bei Heranwachsenden. Auch zuckerfreie Varianten sind für Jugendliche nicht unbedenklich: Regelmäßiger, täglicher Konsum von Getränken mit viel Koffein kann bei ihnen langfristig Herzrasen, Schlafstörungen, Kurzatmigkeit, erhöhten Blutdruck und ein Erschöpfungsgefühl hervorrufen.
Schneller und einfacher Zugang
Gerade junge Leute sind begeistert von Energy Drinks und stürmen die Läden, wenn neue Geschmacksrichtungen ihrer Lieblingsmarke auf den Markt kommen. Stars der Internet- und Gaming-Szene, aber auch aus der Musikbranche, befeuern diesen Eifer durch gezielte Vermarktung an Teenager und junge Erwachsene, mit Special Editions und Exklusivverträgen mit einzelnen Märkten. Ein Warnhinweis für Jugendliche und Schwangere muss zwar auf den Dosen oder Flaschen zu finden sein, ist häufig aber unauffällig platziert und schwer lesbar. Dazu kommen fehlende Beschränkungen beim Verkauf. Und zuletzt wird der Konsum von Koffein als Alltagsdroge schon meist im Elternhaus vorgelebt. „Ohne meinen Kaffee geht nichts“, heißt es da oft scherzhaft.
Energy-Verbot: Übertrieben oder sinnvoll?
Bei Energy Drinks gilt es wie bei so Vielem: Die Dosis macht das Gift. Kinder und Jugendliche sind durch ihr vergleichsweises geringeres Körpergewicht anfälliger für negative Wirkungen von Koffein. Nach Empfehlung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sollen Jugendliche am Tag maximal drei Milligramm Koffein pro Kilo Körpergewicht zu sich nehmen. Bei einem Jugendlichen, der 55 Kilo wiegt, sind das 165 Milligramm Koffein – also etwa eine Dose Energy Drink täglich. Generell gilt für Eltern: Mit gutem Beispiel vorangehen, beispielweise mit einer „koffeinfreien Woche“.
Quelle: Deutscher Kinderschutzbund NRW