Mobbing auf dem Pausenhof

Mobbing an Schulen nimmt nach wie vor zu. Eine PISA-Studie zeigt, dass in Deutschland 22,7 Prozent der Schülerinnen und Schüler mehrmals im Monat davon betroffen sind. Da es sich bei Mobbing um keinen normalen Konflikt handelt, müssen Eltern und Lehrer sich einmischen.

Der Begriff Mobbing leitet sich von dem englischen Wort „mob“ ab, das so viel wie Meute oder randalierender Haufen bedeutet. Als Verb verwendet, heißt es pöbeln. Nicht jede Auseinandersetzung oder jeder Streit ist Mobbing. Wird ein Schüler aber kontinuierlich von einem oder mehreren Klassenkammeraden körperlich oder verbal angegriffen oder systematisch ausgegrenzt, spricht man von Mobbing. In der Grundschule ist Mobbing meist körperlicher Natur. Es wird ganz offen geschubst, gekniffen und verprügelt. In den weiterführenden Schulen, und dort besonders unter Mädchen, geht es subtiler zu und die Methoden werden raffinierter. Die Bandbreite reicht von Ignorieren und Lästern über den Ausschluss aus Gruppenaktivitäten bis hin zum Verbreiten von Gerüchten und dem Vorenthalten wichtiger Informationen. Dazu kommt das Cybermobbing, bei dem in sozialen Netzwerken nicht nur anonyme Beschimpfungen, sondern auch peinliche Fotos und Videos verbreitet werden.


Folgen von Mobbing

Je länger ein Kind der Schikane seiner Peiniger ausgesetzt ist, desto gravierender sind die körperlichen und psychischen Folgen für die Betroffenen. Die Demütigung ist oft so schwerwiegend, dass das Selbstwertgefühl dauerhaft in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Schuld für die Ausgrenzung durch andere suchen gemobbte Kinder meist bei sich selbst. Sie glauben den Tätern und fühlen sich zu dick, zu dumm oder völlig wertlos. Gefühle wie Angst, Traurigkeit und Einsamkeit gehören zum Alltag. Häufig haben betroffene Kinder Alpträume, Appetitlosigkeit, auch Bauch- und Kopfschmerzen sind möglich. Aus Scham und Angst vor weiteren Attacken suchen sich Mobbingopfer nur selten Hilfe bei Erwachsenen. Stattdessen ziehen sie sich zurück, schwänzen die Schule und versuchen, sich unsichtbar zu machen, um den Tätern möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. 


Was Sie als Eltern tun können

Weil Mobbing in der Schule Opfer ihr ganzes Leben begleiten kann, ist es wichtig, dass Eltern sofort einschreiten. Achten Sie darauf, wenn Ihr Kind sich verändert und folgende Symptome zeigt.

Ihr Kind …

  • … zieht sich zurück, möchte nachmittags zuhause bleiben und nichts mit Freunden unternehmen.
  • … hat wenige Freunde bzw. es sind weniger geworden. 
  • … ist niedergeschlagen und lustlos. 
  • … hat keine Lust auf die Schule und die Noten sind schlechter geworden. 
  • … kommt häufig mit blauen Flecken nach Hause. 
  • … hat besonders morgens vor der Schule Beschwerden wie Kopf-, Bauch- oder Rückenschmerzen oder Übelkeit.

Wenn Sie Symptome bei Ihrem Kind entdecken, sprechen Sie es auf die Situation an und lassen Sie sich genau schildern, was in der Schule abläuft. Es ist ratsam, zunächst den Täter und dessen Eltern nicht direkt zu konfrontieren, dies führt eher zu einer Eskalation. Es sollte über Lösungswege nachgedacht werden, die den Täter erstmal nicht miteinschließen. Beziehen Sie aber Ihr Kind in die Lösungsfindung mit ein und geben Sie ihm das Gefühl, einen eigenen Handlungsspielraum zu haben. Um eine dauerhafte Lösung zu finden, ist es unumgänglich, das Gespräch mit einem vertrauensvollen Lehrer zu suchen. 

Mit kleinen Rollenspielen zuhause können Sie Ihrem Kind alternative Handlungsmöglichkeiten aufzeigen, die es mit etwas Übung in Mobbing-Situationen umsetzen kann. Stärken Sie zusätzlich ihr Kind, indem sie seine positiven Eigenschaften hervorheben, Talente betonen und ihm zeigen, dass es liebenswürdig ist. Motivieren Sie Ihr Kind, nach Gleichgesinnten außerhalb der eigenen Klasse zu suchen, um eine eigene Clique zu gründen. Gemeinsam kann man „Mobbern“ viel besser gegenübertreten. 
 

Unterstützung erhalten Sie hier

Mobbing - Schluss damit

Die Seite richtet sich an Kinder und Eltern, informiert über Mobbing und gibt konkrete Hilfe für den Notfall.

Mobbingberatung

Das Jugendinformationszentrum München bietet telefonische, persönliche oder Beratung per Mail.

Erste Hilfe bei Cybermobbing

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