Resilienz – Unser inneres Schutzschild
Resilienz ist die Fähigkeit, mit Herausforderungen umzugehen und trotzdem stark zu bleiben. Doch was genau macht resiliente Menschen aus?
Unsere heutige Welt ist ebenso schnelllebig wie komplex. Sie bietet immer mehr Möglichkeiten und Chancen; ständig neue Entwicklungen lassen uns immer effizienter werden. Doch das bringt gleichzeitig auch Belastungen mit sich. Menschen fühlen sich überfordert, gestresst und brennen aus.
Unterschiede im Umgang mit Stress
Manche Menschen haben eine höhere Fähigkeit, mit diesen Belastungen umzugehen und manche weniger. Genau das untersucht die Stressforschung seit über 40 Jahren: Was sind die Faktoren, die Menschen unter denselben Bedingungen trotz Belastungen gesund bleiben lassen – und warum werden manche krank? Die Fähigkeit Resilienz ist ein entscheidender Faktor, der den Unterschied zwischen beiden Personengruppen macht.
Die American Psychological Association (APA) definiert Resilienz als „die Fähigkeit, mit Herausforderungen und Krisensituationen erfolgreich umzugehen und anschließend gestärkt aus ihnen hervorzugehen“. Doch nicht nur in großen Krisen, sondern auch für die alltäglichen Schwierigkeiten des Lebens ist es wichtig, resilient zu sein.
Die gute Nachricht: Resilienz ist kein feststehendes Persönlichkeitsmerkmal, mit dem man gesegnet ist oder nicht. Unterschiedliche Voraussetzungen in Genetik, Erziehung und Erfahrungen spielen zwar eine Rolle dabei, wie hoch oder niedrig unsere Resilienz ist. Doch als Fähigkeit ist sie flexibel und lässt sich aufbauen und trainieren.
Höhere Stressresistenz
Stress ist ein natürlicher Teil des Lebens. In unserer Gesellschaft wirken insbesondere psychische Stressoren wie Sorgen oder Schwierigkeiten im sozialen Miteinander oder im Job auf uns ein. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie eher langfristig bestehen bleiben. Wenn wir nicht lernen, einen gesunden Umgang damit zu finden, kann Stress zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen. Resilienz hilft uns dabei, Herausforderungen zu bewältigen und nicht als etwas Bedrohliches oder Belastendes zu empfinden.
Die Auslöser von Stress sind bei jedem Menschen unterschiedlich. Meistens führt eine Kombination aus mehreren Ursachen zum letztlichen Gefühl von Überlastung. Hohe Anforderungen am Arbeitsplatz, Konflikte im sozialen Umfeld oder finanzielle Sorgen sind die täglichen Begleiter vieler Menschen. Wer lernt, wie man mit diesen Herausforderungen umgehen kann, dem rauben in Zukunft kleinere oder größere Widerstände weniger Energie. Diese Menschen bleiben leistungsfähiger und können ihren Alltag produktiver und effektiver gestalten.
Mit einer hohen Resilienz lassen sich schwierige Situationen gelassener meistern. Rückschläge und Misserfolge werfen uns weniger aus der Bahn; wir können überlegter reagieren und sie überwinden. Kann man Schwierigkeiten als Herausforderungen, die es zu meistern gilt, ansehen, gibt man nicht so leicht auf. Die innere Stabilisierung ermöglicht es, belastende Erlebnisse besser zu verarbeiten.
Die eigene Resilienz stärken
Die persönliche Resilienz zu steigern hat also einige Vorteile. Dabei ist jedoch wichtig, die eigenen Grenzen kennenzulernen. Es geht nicht darum, immer stärker, besser und schneller zu werden und das eigene Wohlbefinden zu ignorieren, sondern es zu steigern.
Resilienz bedeutet nicht, negative Emotionen und Erfahrungen auszublenden oder kleinzureden. Der Umgang mit den entsprechenden Situationen ist entscheidend. Resilient zu sein bedeutet, sich von Rückschlägen auf lange Sicht nicht unterkriegen zu lassen. Anstatt sich von negativen Gefühlen einnehmen zu lassen, wird versucht, das Beste aus den Umständen zu machen. Resiliente Menschen zeichnen sich oft durch eine positive Einstellung aus. So finden sie Kraft, auch in schwierigen Zeiten weiterzumachen und Hürden zu überwinden. Persönliche Ziele lassen sich leichter erreichen, wenn man optimistisch in die Zukunft sieht und sich bietende Möglichkeiten wahrnehmen kann.
Dabei hilft ein realistisches Selbstkonzept. Je besser man sich selbst kennt und seine Stärken und Schwächen einschätzen kann, desto eher findet man die richtige Motivation, um schwierige Situationen zu meistern. Emotionen bewusst wahrzunehmen und zu verstehen, fördert die Fähigkeit, sie zu regulieren. Das führt in Zukunft zu einem größeren Selbstbewusstsein und innerer Zufriedenheit.
Auch die Herangehensweise an Probleme spielt eine große Rolle dabei, wie sehr wir uns davon überwältigen lassen. Anstatt die Gesamtheit aller Komplikationen auf einmal anzugehen, sollte systematisch ein Schritt nach dem anderen erfolgen. Hier kann es helfen, den Fokus zu verschieben und sich auf die Lösung zu konzentrieren. Liegt die Aufmerksamkeit auf Chancen und möglichen Alternativen, probiert man eher Neues aus – und hat das Problem in eine Lernmöglichkeit verwandelt.
Die sieben Säulen der Resilienz sind ein bewährter Rahmen, um die mentale Stärke zu fördern und die eigene Widerstandsfähigkeit zu erhöhen. Sie bilden die Grundlage für ein starkes und belastbares Mindset. Mehr zu den sieben Säulen erfahren Sie hier.
Wie es um Ihre eigene Widerstandskraft steht, können Sie mit dem Resilienz-Test herausfinden.
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