Hautkrebs: Senken Sie Ihr persönliches Risiko

Im Gegensatz zu anderen Krebserkrankungen ist die Ursache für Hautkrebs relativ klar: Persönliche Veranlagung sowie übermäßige ultraviolette (UV-)Strahlung durch Sonne und Solarium. Lesen Sie hier, welche Formen von Hautkrebs es gibt und wie Sie ihr persönliches Risiko einordnen können.

Zu viel Sonne schadet der Haut:

Das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Kein Wunder, oft denken gerade junge Menschen bei Outdoor-Aktivitäten nicht daran, sich vor der Sonne zu schützen und setzen sich ihr bedenkenlos aus. Auch das vermeintliche Schönheitsideal einer gebräunten Haut veranlasst viele Menschen zu ausgiebigem Sonnenbaden und übertriebenen Sonnenbankbesuchen. Da so das persönliche Sonnenlichtkonto immer früher überzogen wird, erkranken auch junge Menschen immer häufiger an Hautkrebs.

Unsere Haut vergisst nichts. Die UV-Strahlung schädigt die DNA der Zellen. Oft manifestieren sich die Auswirkungen der Sonnenstrahlen auf die Haut aber erst viel später. Es kommt vor, dass Hautkrebs erst 20 Jahre nach einem Sonnenbrand auftritt. Besonders gefährlich sind Sonnenbrände für Kinder und Jugendliche. Sie sind unter anderem bei der Entstehung des gefährlichen schwarzen Hautkrebses, dem sogenannten malignen Melanom, von Bedeutung. 

Was ist Hautkrebs?

Beim Hautkrebs unterscheidet man zwischen dem schwarzen und dem weißen Hautkrebs:

Schwarzer Hautkrebs:

Das maligne Melanom, der so genannte schwarze Hautkrebs, entsteht aus bösartigen, entarteten Muttermalzellen. Das ist die gefährlichste Hautkrebsart, weil er sich schnell über Lymph- und Blutbahnen im ganzen Körper ausbreiten kann und dann in anderen Organen Metastasen bildet. Ein bedeutender Risikofaktor für die Entstehung sind Sonnenbrände, vor allem in Kindheit und früher Jugend. Laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum erkranken jährlich rund 23.000 Menschen an schwarzem Hautkrebs. Wird das Melanom frühzeitig erkannt, kann es operativ entfernt und die Erkrankung vollständig geheilt werden.

Weißer Hautkrebs: Basalzellkarzinom (Basaliome) und Plattenepithel (Spinaliome)

Weißer Hautkrebs kommt wesentlich häufiger vor, verläuft in der Regel aber weniger aggressiv als der schwarze Hautkrebs und ist besser behandelbar. Mehr als 250.000 Personen erkranken jährlich in Deutschland erstmalig an weißem Hautkrebs. Basaliome treten weltweit am häufigsten auf. Da sich die Hautveränderungen oft erst viel später bemerkbar machen, steigt das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, mit dem Alter. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei ca. 74 Jahren (Quelle: Helios).  Etwa 80 bis 90 Prozent aller Basaliome und Spinaliome treten im Kopf-Hals-Bereich auf, wo die Haut der Sonne regelmäßig ungeschützt ausgesetzt ist.

Verschiedene Faktoren begünstigen die Entstehung von weißem Hautkrebs:

1.    UV-Strahlen

Die Wahrscheinlichkeit an Hautkrebs zu erkranken, erhöht sich sowohl mit der kumulierten Dosis an UV-Strahlung, der ein Mensch im Laufe seines Lebens ausgesetzt war, als auch durch besonders starke UV-Belastung und Sonnenbrände in jedem Alter. Das gilt sowohl für weißen als auch für schwarzen Hautkrebs. Besonders häufig sind Menschen betroffen, die sich in ihrer Freizeit oder bei der Arbeit häufig und intensiv der UV-Strahlung ausgesetzt haben. Am Meer und in den Bergen ist die UV-Strahlung besonders intensiv.

2.    Persönliche Risikofaktoren

Hauttyp

Das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken ist für helle Hauttypen (I und II) höher als für die Hauttypen III und IV. Dies gilt sowohl für schwarzen als auch weißen Hautkrebs. Mehr zur Klassifizierung der Hauttypen lesen Sie weiter unten.  

Immunstatus

Ein schwaches Immunsystem kann zur Bildung von weißem Hautkrebs beitragen. Vor allem bei Menschen, deren Immunsystem künstlich mit Medikamenten unterdrückt werden muss, z. B. nach einer Organtransplantation.

Aktinische Keratose

Sie ist eine Art Vorstufe des Plattenepithelkarzinoms. Menschen, die eine solche Hautveränderung entwickeln, haben ein bis zu 16 Prozent erhöhtes Risiko, an weißem Hautkrebs zu erkranken.

Röntgenkombinationsschaden

Bei Patientinnen und Patienten, die sich einer Strahlentherapie mit ionisierender Strahlung unterziehen mussten, besteht die Gefahr eines Röntgenkombinationsschadens, auf dessen Basis vor allem weißer Hautkrebs mit größerer Wahrscheinlichkeit entstehen kann. 

Hautkrebs in der Familiengeschichte

Wenn schwarzer Hautkrebs in Ihrer Familiengeschichte bereits aufgetreten ist, tragen Sie ein erhöhtes persönliches Risiko. Weißer Hautkrebs ist nicht vererbbar – der Hauttyp allerdings schon.

Muttermale (Nävi)

Es wird vermutet, dass die Anzahl der durch UV-Strahlung erworbenen Muttermale sowie bereits bei der Geburt vorhandenen Leberflecke das Risiko, an schwarzem Hautkrebs zu erkranken, erhöhen. Wenn Ihre Haut mehr als 50 Muttermale oder weniger, dafür große und auffällige aufweist, sollten Sie sie regelmäßig bei einer Hautarztpraxis kontrollieren lassen.

Risikofaktor Hauttyp: Welcher Typ bin ich? 

Grundsätzlich lassen sich Europäer in vier Hauttypen einteilen, die unterschiedlich stark auf UV-Einstrahlung reagieren. Jeder dieser Hauttypen hat eine individuelle Eigenschutzzeit, die Zeit in der eine Person der Sonne ohne Folgen ausgesetzt sein kann. Die Eigenschutzzeit ist mitverantwortlich, wie schnell man einen Sonnenbrand entwickelt. 

Hauttyp I

Rotblondes Haar, sehr heller Teint, Sommersprossen, immer Sonnenbrand, nie Bräunung, Eigenschutz 5-10 Minuten

Hauttyp II

Blondes Haar, heller Teint, leicht Sonnenbrand, kaum Bräunung, Eigenschutz 10-20 Minuten 

Hauttyp III

Braunes Haar, mittlerer Teint, manchmal Sonnenbrand, fortschreitende Bräunung, Eigenschutz 20 – 30 Minuten 

Hauttyp IV

Dunkelbraunes oder schwarzes Haar, dunkler Teint, selten Sonnenbrand, schnelle und tiefe Bräunung, Eigenschutz ca. 45 Minuten
 

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